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Metalli Pressofusi: Geschichte einer Gießerei in Brescia

Die Geschichte der Brescianer Gießerei Metalli Pressofusi ist unweigerlich mit der – außergewöhnlichen – Geschichte und Tradition von Lumezzane, der Stadt in der Provinz Brescia, in der die Gießerei geboren wurde und ihre ersten beiden Standorte hatte, und mit der jahrhundertealten Berufung des Val Trompia zur Metallverarbeitung verknüpft.

Die Handelskammer gibt als offizielles Gründungsdatum des Unternehmens das Jahr 1961 an, das gleichzeitig das Todesdatum des Gründers Giuseppe Bugatti ist. Giuseppe Bugatti war natürlich schon vorher in der Gießerei tätig, zunächst als Arbeiter in anderen Gießereien und dann als Unternehmer, wie viele seiner Mitbürger.

Im Val Trompia ist die Kleinindustrie vollständig auf das industriell geprägte Tal von Lumezzane konzentriert. Hier ist jedes Haus eine Werkstatt, in der die Bewohner den verschiedensten Arbeiten nachgehen.

Massimo Bonardi, 1889

Lumezzane und ihre Berufung

Die Nachkriegszeit war zwar für ganz Italien eine außergewöhnliche Zeit, aber in Lumezzane – „città-officina“, die Stadt, die einer Werkstatt gleicht (so der Titel des Buches von Alfredo Pasotti, das der Gemeinde des Dorfes in der Provinz Brescia gewidmet ist) – war schon immer ein Sonderfall.

Von der Herstellung weißer Waffen im 18. Jahrhundert über Stahl, landwirtschaftliche Geräte und Messingwaren im 19. Jahrhundert bis hin zu Besteck und Armaturen am Ende des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Die Vielfalt der Produktion in den Gießereien von Lumezzane war grenzenlos.

In diesem Rahmen – der sogar dazu geführt hat, dass die Stadt Brescia zum Gegenstand verschiedener Studien wurde – liegt die Geburtsstunde der Metalli Pressofusi. In den Anfangsjahren konzentrierte sich die Produktion der Gießerei auf Bestecke, die meist aus Neusilber (einer Legierung aus Kupfer, Zink und Nickel) hergestellt wurden: Zu jener Zeit wurde noch die Technik des Sandgusses angewendet. Danach kam die Druckgusstechnik mit den ersten geschlossenen Gussmaschinen, die zunächst mit rudimentären Wasserpressen arbeiteten, zeitgleich mit der Übergabe an die zweite Generation, vertreten durch die beiden Söhne von Giuseppe: Maurilio und Luigino Bugatti.

Lumezzane, im Val Gobbia

Exzellente Druckgussqualität

In der Zwischenzeit – mit der Einführung des Kaltschmiedens von Stahlblechen – hatte das Gussbesteck seine Wettbewerbsfähigkeit verloren, und das Gießen hatte sich auf die Herstellung von eher technischen Artikeln wie Armaturen, Motoren und mechanischen Teilen verschoben. Das große Wachstum der Branche machte eine Erweiterung und Diversifizierung erforderlich: 1973 wurde ein neues und größeres Werk für Metalldruckguss in Lumezzane eröffnet, um die Nachfrage zu decken, die sich aufgrund des dort konzentrierten großen Know-hows auf dieses Gebiet konzentrierte, das dank der Anstrengungen und des Erfindungsreichtums der ersten Pioniere in Italien und weltweit anerkannte Spitzenleistungen hervorgebracht hat, und zwar nicht nur im Bereich des Aluminium– und Zamak-Druckgusses, sondern auch in verwandten Bereichen wie der Planung und Herstellung von Formen.

Das qualitative Wachstum war ja schon immer Teil dieses Industrialisierungsprozesses: Man kann sagen, dass es teilweise eine treibende Kraft und teilweise eine Folge davon war. Die besten Arbeiter – wie etwa unser Firmengründer Giuseppe Bugatti – machten sich oft mehr aus beruflichem Stolz als aus Unternehmergeist selbstständig, und der Weg dorthin war von Erfindungsreichtum und Fleiß sowie einer gewissen Sehnsucht nach beruflicher Selbstständigkeit bestimmt, und zwar noch vor dem wirtschaftlichen Interesse. Daher die starke Zunahme der Industriebetriebe im Gebiet von Lumezzane: 1951 waren es 256, 1965 mehr als 1200, 1984 bereits 1670 bei einer Einwohnerzahl von 23.000 (eine Zahl, die bis heute mehr oder weniger stabil geblieben ist).

Die Gießerei wechselt ihren Standort

Das Jahr 1997 war für Metalli Pressofusi der Beginn der dritten Generation, vertreten durch Silvano Bugatti, Sohn von Luigino und Enkel des Gründers, der die Gießerei noch heute leitet. Im Jahr 2000 folgte der Erwerb neuer Räumlichkeiten in Berlingo, immer noch in der Provinz Brescia, jedoch näher an der Autobahn und besser erreichbar. Die 5000 m² große Gießerei in Berlingo wurde aufgrund des gestiegenen Produktionsvolumens und der Anschaffung neuer Maschinen unerlässlich. Parallel dazu kam es häufig zu einer Diversifizierung, die zur Gewinnung neuer Kunden führte: von der Armaturenbranche – die in den 80er und 90er Jahren zum Hauptkundenkreis geworden war – zu den Branchen Automobil, Pneumatik und Beleuchtung.